EUKI ELCA: Vertreter der Region Podluží nahmen am Klima-Workshop der Stiftung Partnerschaft teil. Und Hodonín erarbeitet eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel
Published: 23.04.2024 Reading time: 4 MinutenDie südmährische Region Podluží ist seit langem von Dürren, Überschwemmungen oder Wasser- und Winderosion bedroht. People in Need hat hier nach einem Tornado und einer Überschwemmung humanitäre Hilfe geleistet und hört jetzt nicht auf. Sie arbeitet an Präventionsprogrammen und fördert klimafreundliche Maßnahmen in der Landschaft.
Im April organisierte die Organisation einen Kurs für Bürgermeister und Beamte zum Thema klimafreundliche Kommunalverwaltung. Er wurde von Experten der Partnerschaftsstiftung im frühlingshaft blühenden Offenen Garten in Brno durchgeführt.
An einem sonnigen Dienstag im April trafen sich über zwanzig Bürgermeister und Beamte im Offenen Garten in Brno. Mit dabei waren Vertreter der LAG Südslowakei, der DSO Podluží und Teilnehmer des ELCA Klimaschutzmanagement-Trainings gekommen. Im Rahmen des Projektes ELCA (Empowering Local Climate Action) der Europäischen Klimaschutzinitiative hatten wir sie zu einem Kurs eingeladen, der von erfahrenen Experten der Partnerschaftsstiftung geleitet wurde.
Der Schulungskurs richtete sich insbesondere an Vertreterinnen und Vertreter von Kommunalverwaltungen, kommunale Mitarbeiter und bot den Kommunen ein breites Spektrum an intelligenten und innovativen Lösungen für das Energie- und Wassermanagement, Ansätze für eine blau-grüne Infrastruktur, Energie- und Modernisierungsmaßnahmen an kommunalen Gebäuden.
Der praktische Teil konzentrierte sich auf die Priorisierung verschiedener Maßnahmen anhand eines konkreten Plans für eine fiktive Gemeinde und die Vorstellung vieler klimafreundlicher Maßnahmen im Gebäude der Partnerschaftsstiftung selbst und im angrenzenden Naturgarten.
Magdaléna Davis, Leiterin der tschechischen Klimaprogramme bei People in Need, freute sich über die große Zahl der teilnehmenden Bürgermeister: „Es war eine Freude zu sehen, wie aktiv sie an der Auswahl und Planung konkreter klimafreundlicher Maßnahmen beteiligt waren. Sie haben sich viele Gedanken über blau-grüne Infrastruktur, erneuerbare Energiequellen oder umliegende landwirtschaftliche Flächen gemacht“.
Hodonín als Motor der regionalen Anpassung
Im Rahmen des Bürgermeistertreffens der Region Podluží unterzeichneten Menschen in Not, die Stiftung Partnerschaft und die Stadt Hodonín feierlich eine dreiseitige Vereinbarung zur Vorbereitung der Anpassungsstrategie der Stadt Hodonín an die Auswirkungen des Klimawandels.
Die Beamten von Hodonín nahmen vor einem Jahr am Training teil und in diesem Jahr wurde der imaginäre Kreis der kommunalen Klimaschutzplanung geschlossen. Die Anpassungsstrategie wird im Laufe dieses Jahres entwickelt werden und sich auf die Stärkung der Wasserrückhaltefähigkeit des Gebiets, auf Maßnahmen zum Hochwasserschutz auf der Grundlage der Natur, auf die Verringerung der Bodenerosion oder auf die Vermeidung von Überschwemmungen durch sintflutartige Regenfälle konzentrieren. Aber auch nachhaltiges Energie- oder Regenwassermanagement, die Entwicklung und Pflege von Grünflächen, Maßnahmen gegen Überhitzung bei Hitzewellen (einschließlich Maßnahmen an Gebäuden) und andere vorbeugende Maßnahmen gegen die Auswirkungen extremer Wetterereignisse werden im Mittelpunkt stehen.
Die Erarbeitung dieser Klimastrategie ist im tschechischen Kontext insofern einzigartig, als nicht nur das Adapterra-Team der Partnerschaftsstiftung, sondern auch Mitarbeiter der Stadt Hodonín selbst daran beteiligt sind. Auch die Öffentlichkeit, Vereine und andere lokale Akteure wie lokale Institutionen und Unternehmen werden in die Erarbeitung der Strategie einbezogen. Zwei Drittel der Kosten werden durch die Spendenaktion für Menschen in Not „SOS Morava“ gedeckt, ein Drittel aus dem städtischen Haushalt.
Die gesamte Region Podluží erhält eine eigene Anpassungsstrategie
In den vergangenen zwei Jahren haben Experten des Adapterra-Teams mit Hilfe der „Tornado-Sammlung“ Anpassungsaktionspläne für Hrušky, Lužice und Dolní Bojanovice entwickelt. Damit haben sie den Gemeinden geholfen, Prioritäten für weitere Projekte zu setzen, die unter anderem darauf abzielen, die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden gegenüber den Risiken von Dürre, Hitzewellen, aber auch Starkregen zu stärken. Die Pläne für Moravská Nová Ves und Prušánky werden ebenfalls in diesem Jahr entwickelt.
In der Zwischenzeit unterstützen wir auch die Pflanzung von Bäumen in den Gemeinden, als effizienter Kohlenstoffspeicher leisten sie einen wichtigen Beitrag im Klimaschutz. Sie dienen nicht nur zur Begrünung und Verschönerung des öffentlichen Raums, sondern erfüllen außerdem bald eine wichtige klimatische Funktion - sie werden zur Kühlung ihrer Umgebung beitragen.
(Die Subregion ist von Dürre bedroht und muss daher schnell handeln.)
Die Europäische Klimaschutzinitiative (EUKI) wurde 2017 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ins Leben gerufen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Klimakooperation in Europa zu fördern. Sie fördert derzeit 210 grenzüberschreitende Klimaprojekte und vernetzt damit 440 Organisationen in 31 europäischen Ländern.
Unser EUKI-Programm ELCA (Empowering Local Climate Action) wird von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltige Entwicklung durchgeführt. Partner sind die NGO People in Need in Tschechien und die Polytechnische Universität Timisoara in Rumänien. Im Rahmen dieses Projektes werden wir eine Gruppe von zukünftigen Klimaschutzmanagern ausbilden. Diese nehmen an einem Weiterbildungskurs teil, indem sie Klimaschutz vom Projektmanagement bis über einzelne praktische Maßnahmen z.B. nachhaltiges Energie- und Ressourcenmanagement, Mobilität etc. kennenlernen. Diese Erfahrungen können sie dann in Kommunen und Organisationen als Berater einbringen.